Für kulturen in bewegung/VIDC stand 2012 vor allem im Zeichen der eng verbundenen Themen „Partizipation“ und „Nachhaltigkeit“.  Die Projekte wurden mit einer Vielzahl an KooperationspartnerInnen durchgeführt, was zu einer aktiven Teilhabe unterschiedlicher NGOs, Institutionen und Einzelpersonen, sowie zu einer breiten Streuung der erreichten Zielgruppen führte.

Kulturwanderung: wasser weg?

Beim Projekt wasser weg? bedeutete „Partizipation“ auch einige Blasen an den Füßen: Mehr als 110 km legten die TeilnehmerInnen der 5-tägigen Wanderung entlang der 1. Wiener Hochquellenwasserleitung am Pfingstwochenende 2012 zurück. Regenwetter und Sonnenschein, anregende Gespräche und stimmungsvolle kulturelle Darbietungen, die zum Nachdenken anregten…

Hintergrund und Anlass für das von kulturen in bewegung/VIDC initiierte Projekt war die UN-Konferenz für nachhaltige Entwicklung RIO+20. Bereits im Vorfeld des Gipfels bildeten österreichische NGOs aus dem entwicklungspolitischen Bereich und dem Ökologiesektor ein Netzwerk, um zentrale Botschaften für einen nachhaltigen Lebensstil einem breiten Publikum zu kommunizieren und Projekte im Spannungsfeld zwischen Kultur, Ökologie und Entwicklungspolitik zu entwickeln, die einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung  leisten und über globale und entwicklungspolitische Zusammenhänge  informieren.

Zielsetzung des Projektes „wasser-weg“ war es, die TeilnehmerInnen zu ermutigen, den eigenen Lebensstil in Frage zu stellen; die Lebensgrundlage Wasser aus einer globalen Perspektive zu thematisieren; mittels inter- und transkultureller Kunstprojekte kritische Auseinandersetzung und Diskurs anzuregen; die Aktivitäten von Umwelt-Initiativen und deren Visionen sichtbar zu machen; sowie künstlerische Auseinandersetzung zum Thema „Nachhaltigkeit“ anzuregen. Sich gemeinsam, bewusst auf den Weg zu machen, um Perspektiven zu entwickeln – wider die Resignation angesichts der prekären globalen Lage!

Gemeinden und lokale Initiativen entlang des Weges wurden bereits in die Programmplanung mit einbezogen, v.a. um an den einzelnen Stationen aktive Beteiligung der lokalen Bevölkerung erreichen. Zwischen 40 und 80 GeherInnen marschierten aktiv mit, an den kulturellen Veranstaltungen an den einzelnen Stationen am Weg nahmen insgesamt 1140 BesucherInnen teil.

www.wasser-weg.at

www.facebook.com/WasserWeg

 

Ausstellung: Nachhaltige Welten – At the Crossroads of Hope.

Ein weiteres Projekt, das sich mit dem Themenkomplex Nachhaltigkeit befasste, war die von kulturen in bewegung/VIDC organisierte Ausstellung Nachhaltige Welten – At the Crossroads of Hope. Die Ausstellung umfasste 4 Monographien zeitgenössischer Fotografen aus Afrika: Léon Nyaba Ouedraogo und Francis Nii Obodai aus Ghana, George Osodi aus Nigeria und Kiripi Katembo aus der Demokratischen Republik Kongo, allesamt Teilnehmer der Fotobiennale in Bamako. Die beeindruckenden Bilder wurden im Rahmen des Monats der Fotografie – eyes on 2012  im Wiener Museum für Völkerkundegezeigt.  

In ihren Arbeiten zeigen die Künstler nach 50 Jahren Unabhängigkeit vieler afrikanischer Staaten, die mit großen Hoffnungen verbunden waren, das wachsende Bewusstsein der Zivilgesellschaften des Kontinents. Schonungslos halten die Bilder die politischen und  ökologischen Fehlentwicklungen fest.  Afrika befindet sich an einem Wendepunkt – an der Grenze zwischen Verlust und Rettung dessen, was noch zu retten ist:  At the Crossroads of Hope. Themen wie Mülldumping, die Plünderung von Ressourcen, oder Wasserknappheit werden in den künstlerischen Arbeiten vertieft. Die Fotografen machten sich aber den Begriff der „Nachhaltigkeit“ zu Eigen und entwickelten somit eine anders gelagerte Prägnanz: es geht mehr um eine Bilanz und Bestandsaufnahme von brennenden Umweltfragen am afrikanischen Kontinent als um Bemühungen für eine bessere Zukunft.

Die Vernissage der Ausstellung wurde von an die 200 Kunst- und Kulturinteressierten besucht. Durch die gute Kooperation mit unterschiedlichsten PartnerInnen gelang es, vielfältige Interessensgruppen anzusprechen und zusammenzuführen: die Ausstellung fand sowohl bei Fotografie-Afficinados, in der NGO-Szene, AnthropologInnen, KunstkritikerInnen, u.v.a. großen Anklang und vermittelte die engen (neokolonialen) Verstrickungen zwischen Europa und Afrika. Zum Rahmenprogramm zählten eine Podiumsdiskussion (ca. 60 TeilnehmerInnen) zum Thema „Afrikanische Fotografie oder Fotografie über Afrika?“,  sowie Spezialführungen.

 

Jugendtheater: Strengthen Creative Cooperation

Seit Januar 2012 führt kulturen in bewegung als eine der PartnerInnen das EU-Projekt "Strengthen Creative Cooperation" (Europeaid) in Österreich durch. Zielsetzung des Projektes ist Kulturaustausch und Netzwerk-Arbeit zwischen sogenannten "local authorities", NGOs und Jugendkulturgruppen aus dem Süden. Das Projekt wird neben Österreich auch in Bulgarien, Dänemark, Deutschland und Slowenien durchgeführt. Gemeinsam mit den Partner-Organisationen werden gemeinsame jährliche Kampagnen zu MDG Themen, wie Armutsminderung, HIV/AIDS, soziale Integration, u.a. durchgeführt.

 
Das Projekt vermittelt in Kooperation mit Schulinitiativen, VeranstalterInnen, Städten und Gemeinden (in Österreich die Stadtgemeinde Langenlois) und NGOs entwicklungspolitisch relevante Themen durch Tourneen von Jugendtheatergruppen. Die Gruppen sind durchwegs sozio-kulturelle Projekte aus Südafrika, Uganda, Kenia, Indien, Kambodscha, u.a. Ländern. Mittels "peer learning" kommen die Lebenswelten der Jugendlichen einander näher.  Die Jugendlichen aus dem Süden vermitteln den Jugendlichen in Europa, dass die Möglichkeit besteht, über kreative und kulturelle Beschäftigung zur Entwicklung des Selbstbewusstseins und neuer Perspektiven beizutragen.

Im Mai/Juni 2012 besuchte die Gruppe Shangilia Mtoto wa Africa Österreich. Shangilia Mtoto wa Africa bedeutet so viel wie „Freue Dich, Kind Afrikas." Hinter dem Namen verbirgt sich ein Projekt, das 1994 entstand, als die Schauspielerin Anne Wanjugu einen Film mit Straßenkindern in Nairobi drehte. Sie war fasziniert von der schauspielerischen Begabung dieser Kinder. So hängte sie ihren Schauspielerjob von einem Tag auf den anderen an den Nagel und widmete ihr Leben den Straßenkindern Nairobis. Aus anfangs 17 Kindern, denen sie ein Zuhause gab, sind mittlerweile 230 Kinder geworden. Das Straßenkinderprojekt liegt in Kangemi, einem Slumgebiet im Westen der Stadt. Shangilia besteht aus einem Heim und einer Schule. Wichtig für die Arbeit des Projektes sind die Theater-, Musik und Akrobatik-Gruppen, die in einem eigenen Theater auftreten können. Die kulturelle Arbeit gibt den Kindern Selbstachtung und Selbstbewusstsein - und mit den Auftritten soll das Bewusstsein für die Problematik der Straßenkinder in Kenia geweckt werden.

Neben einem einwöchigen Aufenthalt bei Gastfamilien in Langenlois tourte die Gruppe mit einem Programm bestehend aus einer lebendigen Mischung aus Zirkusnummern, traditionellen Tänzen und modernen Liedern, durch Österreich. Neben zahlreichen Auftritten boten die Kinder und Jugendlichen Workshops an Jugendzentren und Schulen an, in denen sie die TeilnehmerInnen nicht nur mit Menschenpyramiden, Jonglagen, Balance- Nummern und Akrobatik begeisterten, sondern auch Einblicke in ihre Lebenswelt in den Slums Nairobis gewährten.

Die Mädchen-Jugendtheatergruppe EncontrARTE verbrachte im Oktober 2012 im Rahmen eines von kulturen in bewegung/VIDC organisierten Aufenthaltes 15 Tage in Österreich. Die jungen Mädchen sind in ihrer Heimat in Ciudad Quetzal/Guatemala City in ein sozio-kulturelles Jugendprojekt involviert, in dem sie versuchen, mittels kultureller Tätigkeit Strategien gegen strukturelle Gewalt, mit der sie sich in ihrem Alltag tagtäglich konfrontiert sehen, zu entwickeln. Durch die gemeinsame kreative Tätigkeit schöpfen sie Kraft und Motivation, um den vorherrschenden Problemen zu begegnen. Insgesamt wurden 6 Workshops an Schulen und 7 Schul- bzw. öffentliche Auftritte in Wien, Niederösterreich und Salzburg realisiert.

Im Stück Creacion Colectiva beeindruckte die Gruppe mit hervorragender schauspielerischer Leistung. Das Stück veranschaulichte die Repressalien, denen die jungen Mädchen ausgesetzt sind und die Schauspielerinnen schufen einen Bilderbogen an Szenen, die unter die Haut gingen und Betroffenheit beim Publikum auslösten. Die Mädchen trugen somit öffentlichkeitswirksam zur Bewusstseinsbildung für frauenpolitische Belange bei: Themen wie Gewalt und Missbrauch wurden im Stück schonungslos dargestellt und somit enttabuisiert. Neben den bedrückenden Szenen wurden aber auch Auswegs-Szenarien entwickelt und gezeigt: Das Projekt an sich, das seinen Schwerpunkt ganz gemäß des Titels der Theaterproduktion Creacion Colectiva, i.e. auf „gemeinsames Erschaffen“, legt, konnte somit sehr gut vermitteln, wie es der Gruppe gelingt, sich durch starken Zusammenhalt und Solidarität Missständen entgegenzusetzen. Dadurch vermittelten sie - vor allem an Jugendliche - welche „Power“, eine aktive, künstlerische Auseinandersetzung mit der eigenen Lebenssituation entfalten kann und zu einem eigenverantwortlichen und selbstbestimmten Lebensführung von Frauen und Mädchen beitragen kann.

Mit ihren Aufführungen und Workshops gelang es EncontrARTE, Jugendlichen hier in Österreich Weltsicht zu vermitteln und zur Auflehnung gegen (strukturelle) Gewalt zu ermutigen. Die ZuseherInnen wurden eingeladen, die Allianzen und den solidarischen Zusammenhalt in ihren eigenen Leben kritisch zu hinterfragen. Mädchen und anderen ZuseherInnen und Workshop-TeilnemherInnen wurde vermittelt, dass der so häufig praktizierte Rückzug in die Einsamkeit angesichts von Gewalt und Diskriminierung kaum Änderung herbeizuführen vermag und dass der Austausch und die gemeinsame Auseinandersetzung mit Gleichgesinnten oft wesentlich mehr Kräfte zur Verbesserung von Lebenssituationen bündeln kann.

In den jeweils nach den Stücken eingeplanten Publikumsdiskussionen und Gesprächen (mit Übersetzung) konnten Fragen seitens des Publikums gestellt werden und weiterer Austausch stattfinden.

Die Workshops boten auf anschauliche Weise Einblick in Strategien, diesen Zusammenhalt durch gemeinsames künstlerisches Schaffen zu verfestigen: Gemeinsam mit Schulklassen bereiteten die Mädchen eine „Comparsa“, eine Art Karnevalsumzug mit theatralen Elementen, vor. Ziel der Workshops war es, mittels kreativer Beteiligung und der gemeinsamen Vorbereitung von Materialien im Rahmen einer offenen Kreativ-Werkstatt zu gemeinsamen Kunst-Aktionen zu motivieren. Neben Körper- und Atemübungen zur Einstimmung, dem Herstellen von Fahnen, Masken und Zauberstäben, und der tatsächlichen Umsetzung eines kleinen Umzuges in der jeweiligen Schule kamen auch verbale Kommunikation zum Austausch von Ideen und Eindrücken nicht zu kurz.

Für beide Projekte hatte kulturen in bewegung/VIDC bereits im Vorfeld Folder produziert und an die Schulen und Veranstaltungsorte geschickt, sodass sich die Schulklassen auf das Thema vorbereiten konnten, bzw. die TheaterbesucherInnen nachlesen und nachrecherchieren konnten. Die Folder boten neben kurzen Ländereinführung auch Infos zu Aktivitäten der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, zum Stück und den Projekten. Weiters werden im Rahmen von „Strengthen Creative Cooperation“ Unterrichtsmaterialien zu MDG Themen erstellt. LeherInnen-Handbücher und Unterrichtsmaterialien zu Poverty Reduction sowie Peer Learning stehen in mehreren Sprachen auf der Projektwebsite gratis zum Download zur Verfügung.

www.strengthen-creative-cooperation.eu

 

Musik: Lalala - Konzerte für Kinder

Das Universum Musik von klein auf hören, sehen und fühlen.

Lalala ……  drei Silben begleiten uns durch das Leben.

Lalala ..….. drei Silben - weltumspannend, unmittelbar, direkt, spontan, himmelhochjauchzend, melancholisch, traurig, feinfühlig, rasend schnell oder im Schneckentempo. Egal, wo auf dieser Erde Musik gespielt wird, Musik weckt Gefühle, geht direkt in die Ohren, in den Kopf, die Beine, die Hände und in den Bauch. Nie gehörte Perkussionsinstrumente, ein unbekanntes Saiteninstrument oder eine ganz einfache Flöte entzücken mit außergewöhnlichem Klang. Die Magie der Musik zieht die kleinen und großen Kinder in Bann.  
 

Lalala - Konzerte für Kinder ist eine von kulturen in bewegung/VIDC initiierte Konzertserie. In den Außenbezirken Wiens sollen die jungen und junggebliebenen KonzertbesucherInnen über das Hörerlebnis dazu angeregt werden, ihre Horizonte zu erweitern. So wurden die Kinder und Begleitpersonen von unterschiedlichen MusikerInnen mit migrantischem Hintergrund eingeladen, mit ihnen in die Klangwelten Zentralamerikas, der Karibik und West-Afrikas einzutauchen:

Das erste Konzert ging an einem Sonntagnachmittag im Oktober in der Pfarre am Akkonplatz im 15. Wiener Gemeindebezirk über die Bühne. Der sympathische junge Gitarrist Harold Taylor spielte sich mit seinem Quartett  und eingängigen Kinderliedern sowie populären Hits aus Guatemala in die Herzen des zahlreich erschienen Publikums. Von der Ziege, die nicht aus der Höhle kommen will, bis hin zum Zug, dem „Ferrocarril de los Altos“, der durch die Gebirge Guatemalas dampft; die in Wien lebenden Guatemalteken sangen begeistert mit  und sorgten gemeinsam mit den Musikern  für einen stimmungsvollen Konzertnachmittag. Höhepunkt war sicher ein Instrumentalstück, das auf einer originalen Marimba (Xylophon), dem populärsten Instrument des Landes, dargeboten wurde.  

Im November bestritten Luzia Castillo und Eldis de la Rosa aus Kuba einen Sonntagnachmittag in der Sargfabrik in Wien 14 und nahmen ca. 60 Kinder, Eltern, Großeltern und FreundInnen mit auf eine Reise in die Karibik. Die BesucherInnen erfuhren viel Wissenswertes über Kuba, lauschten karibischen Rhythmen und sangen gemeinsam mit der Handpuppe „Pimpon“ Lieder vom mutigen Elefanten „Parampampin“ und von der Eisenbahn „Tschutschu“.

Im Dezember ging es auf nach Burkina Faso. Das Trio Kobalo verknüpfte mit ihrem Kinderkonzert nicht nur das Kennenlernen westafrikanischer Instrumente, wie Kalebassen, Kora, Ngoni, und sprechenden Trommeln, sondern thematisierte auch Wasserknappheit in ihrem ansprechenden Programm: „Solange es die heiligen Welse, Nilpferde und Krokodile in den Teichen gibt, werden wir genug Wasser haben. Daher müssen wir sie schützen. Wenn sie sterben, bekommen sie ein Begräbnis wie ein Mensch. Sie haben eigene Friedhöfe. Sie sind unsere Freunde, wir respektieren sie“, sagt Karim Sanou respektvoll. Das Trio Kobalowidmete ihr Konzert allen Kindern dieser Welt, die kein sauberes Trinkwasser haben. Aber auch den Krokodilen und Nilpferden, denn in vielen Teilen Burkina Fasos schreitet die Wüste unaufhaltsam voran. Seen und Flüsse trocknen aus. Heilige Krokodile und Nilpferde verschwinden. Das darf nicht sein!“

 

Servicestelle kulturen in bewegung

Zu den Schwerpunkten der Servicestelle kulturen in bewegung/VIDC  zählten 2012 Empowerment & Capacity Building Workshops für und die Vernetzung von KünstlerInnen mit migrantischem Hintergrund. Im Bereich der Bildenden Kunst wurde die Workshop-Reihe „Prometheus im Kunstmarkt“ in Kooperation mit der IG Bildende Kunst erfolgreich durchgeführt, im Musikbereich wurde in Kooperation mit dem mica – Musikinformationszentrum Austria die Workshop-Reihe „musician – now what?“ fortgesetzt. Zielsetzung der Workshops ist es, den KünstlerInnen Ermächtigung durch künstlerische Praxis zu ermöglichen, bzw. Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Dies kann nur  gelingen, wenn die AkteurInnen mit den Strukturen, in denen sie sich bewegen, vertraut sind. Wenn die nötigen Werkzeuge und Kompetenzen an der Hand sind, um sich im lokalen und in Folge auch internationalen Kunst-/Musikmarkt zu orientieren. Oftmals ist es insbesondere für KünstlerInnen mit migrantischem Hintergrund nicht einfach, die komplexen Strukturen (SVA, Künstlersozialversicherungsfonds, Selbstvermarktung, Antragswesen, UrheberInnenrecht, Verträge, etc.) hier in Österreich zu durchblicken. Neben eingeschränkten sozialen Rechten und eingeschränkter Mobilitätsfreiheit sind es oft sprachliche Probleme und konzeptionelle Missverständnisse, die die Arbeitsprozesse ineffizient machen. Aber auch die stetige Gratwanderung zwischen Selbstbestimmung und Exotisierung stellt insbesondere für diese KünstlerInnen häufig eine große Herausforderung dar. Das KünstlerInnendasein wird so leicht zum (finanziellen) Überlebenskampf. Ziel der Workshop-Reihen ist es, den KünstlerInnen ihre Rechte zu vermitteln und somit Freiraum für mehr kreatives Schaffen zu kreieren und zu einer Professionalisierung der KünstlerInnen beizutragen. Insgesamt nahmen an die 60 KünstlerInnen die Angebote zum Capacity Building wahr.

Vertieft wurden diese Angebote durch individuelle Beratungen, die sowohl von KünstlerInnen, als auch VeranstalterInnen aus den Bereichen Musik, Design, Zirkus-Kunst, Bildende Kunst, Performance, NGOs, Film, Ökologie, u.v.m. gerne wahrgenommen wurden. 

Neben der Beratungstätigkeit führte kulturen in bewegung auch zahlreiche direkte Vermittlungen von Konzerten, Theateraufführungen und Workshops zu Themen globalen Lernens an interessierte VeranstalterInnen (Schulen, Kulturhäuser, etc.) durch.

Der monatliche Newsletter von kulturen in bewegung/VIDC informierte ca. 8000 Kulturinteressierte Österreich-weit über aktuelle Veranstaltungen in den Bereichen Weltmusik, Bildende Kunst, Kino, Festival, Tanz, u.v.m. Neben Veranstaltungstipps wurden Hintergründe und weiterführende Links zu den Dynamiken in der „Weltkunst“ geboten. Ebenso bot die kulturen in bewegung Website aktuelle Veranstaltungstipps sowohl von eigenen Projekten, als auch von jenen relevanter PartnerInnen-Organisationen. Über die Facebook Page „moving cultures“ gelang es uns, unsere 1200 Fans nicht nur über aktuelle Termine am Laufenden zu halten, sondern auch Diskurs über entwicklungspolitisch relevante Kultur-Themen anzuregen. Ende des Jahre begannen wir unseren „Transferierungs-Prozess“ auf die Facebook Page „kulturen in bewegung“, um unseren CI Prozess (neues Logo, kulturen in bewegung anstelle von kulturen in bewegung - moving cultures“) abzuschließen.

VeranstalterInnen wurden mit einem Veranstalter-Newsletter anlassbezogen über aktuelle Projekte von in Österreich lebenden KünstlerInnen mit migrantischem Background, sowie über internationale Projekte on tour informiert. Für KünstlerInnen wurde eigens eine Facebook-Gruppe, die kulturen in bewegung KünstlerInnen Info eingerichtet, um diese über aktuelle Ausschreibungen, Weiterbildungsangebote, etc. zu informieren.

www.kultureninbewegung.org